von Bianca Oldekamp | 4. März 2025
Im noch jungen Humanas-Wohnpark im Magdeburger Stadtteil Diesdorf ist am 3. März ein erster besonderer Ü100-Geburtstag gefeiert worden. Geboren im Jahr 1924 ist Gerda Kluwe am 3. März 2025 stolze 101 Jahre alt geworden.
Herzliche Geburtstagsglückwünsche gab zu ihrem ganz besonderen Geburtstag nicht nur von Gerda Kluwes Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern im neuen Wohnpark im Erika-Fuchs-Weg 16 in Diesdorf, sondern auch vom Team um Pflegedienstleiter Ricky Gruß und dessen Stellvertreter Niklas Rehfeldt. Einen frischen Strauß bunter Tulpen hatten die beiden Männer ebenfalls besorgt.
Gerda Kluwe ist eine von noch wenigen Bewohnerinnen des neuen Humanas-Wohnparks in Magdeburg-Diesdorf. Erst am 20. Januar 2025 ist sie in den Wohnpark gezogen – aus ihrer eigenen Wohnung in der Helmstedter Straße im Stadtteil Sudenburg. Bis zu ihrem Umzug in den Wohnpark in Diesdorf hat Gerda Kluwe allein gelebt. „Ein Pflegedienst hat sie versorgt“, berichtet Ricky Gruß. Heute übernimmt die Versorgung das Team im Wohnpark Diesdorf.
Mehrfache Uroma mit 101 Jahren
Geboren wurde Gerda Kluwe am 3. März 1924 in Magdeburg. „Ich habe mein ganzes Leben in Magdeburg verbracht“, erzählt die 101-Jährige. So sei die Mutter von zwei Töchtern früher im Büro einer Großhandelsfirma tätig gewesen. Mittlerweile haben selbst die jeweils zwei Kinder ihrer Töchter Ines und Ilona Kinder und Gerda Kluwe so zur stolzen Mehrfach-Uroma gemacht.
Zu ihrem besonderen Geburtstag gab es von den beiden Töchtern natürlich Besuch – inklusive gemütlicher Kaffee- und Kuchentafel.
Wenn Gerda Kluwe auf ihr langes Leben blickt, denkt sie daran zurück, wie gern sie damals als junges Mädchen tanzen war. 1952 habe sie ihren Mann dann geheiratet und gemeinsam mit ihm zunächst für einige Jahre bei ihren Eltern gelebt, bevor das Ehepaar mit den beiden Töchtern dann endlich eine eigene Wohnung beziehen konnte.
Gerda Kluwe fühlt sich im Humanas-Wohnpark Diesdorf wohl
Für ihre Zukunft wünscht Gerda Kluwe sich „vor allem Gesundheit“. Dass sie so alt werden würde, verwundert die 101-Jährige allerdings weniger. „Viele meiner Verwandten sind schließlich über 100 Jahre alt geworden“, berichtet Gerda Kluwe.
Wenn Gerda Kluwe erzähle, dann meist von Früher und insbesondere ihrem verstorbenen Mann. Und so genießt Gerda Kluwe die Gesellschaft der anderen Bewohnenden und das Essen in der neuen Umgebung im Diesdorfer Humanas-Wohnpark – und das obwohl sie das Alleinsein durch die vorige Wohnsituation gewohnt ist und damit auch kein Problem hat. Im Gegenteil: Manchmal möchte die 101-Jährige lieber für sich sein und zieht sich dann gern in ihr Appartement zurück. „Da hört sie Radio und genießt ihre Ruhe“, berichtet Ricky Gruß.
Noch verfügt die sogenannte Wabe mit ihren Appartements als Herz des Wohnparks in Diesdorf über freie Appartements. Diese sind für Menschen wie beispielsweise Gerda Kluwe optimal geeignet. Denn durch die hybride Wohnform können Bewohnerinnen und Bewohner glücklich und selbstbestimmt in ihrer Heimat leben, auch wenn sie auf Hilfe angewiesen sind. Die Wabe der Humanas-Wohnparks mit ihren Einzimmerappartements bietet mehr als stationäre Pflegeheime und dies, mit niedrigeren Eigenanteilen. Auch wenn es sich bei Humanas-Wohnparks nicht um klassische Pflegeheime handelt, ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch die Kombination aus Wohnen, ambulanter Pflege und Tagespflege möglich. Den ambulanten Dienst und die Tagespflege von Humanas kann nicht nur die Bewohnerschaft nutzen, sondern auch Ortsansässige außerhalb des Wohnparks.
von Bianca Oldekamp | 21. Februar 2025
Fahrradfahren macht Spaß, ist gesund und schont die Umwelt – einige der zahlreichen Gründe, warum die Humanas-Mitarbeitenden seit zwei Jahren über das Unternehmen Fahrräder leasen und dadurch sparen können. Teammitglieder aus den Wohnparks Grieben und Tangerhütte berichten über ihre Erfahrungen.
Rund 70 Mitarbeitende nutzen derzeit das Angebot, sich über Humanas ein Dienstrad zu leasen. So auch Angelique Kreibe, stellvertretende Pflegedienstleiterin im Wohnpark Grieben, und Pflegekraft Diana Pilling aus dem Wohnpark Tangerhütte. Beide waren unter den ersten, die sich Anfang 2023 für ein Dienstrad über Eurorad entschieden haben – und beide setzen auf ein E-Bike.
Bis zu 30 Prozent durch Dienstrad sparen
Im Rahmen des Dienstradleasings können Mitarbeitenden im unbefristeten Arbeitsverhältnis bis zu zwei Räder inklusive Zubehör finanzieren. Insgesamt 78 Diensträder sind das für unsere Mitarbeitenden aktuell. Über das Bruttogehalt wird das Leasing abgerechnet, wodurch weniger Steuern und Abgaben gezahlt werden müssen. Gegenüber dem Direktkauf können dadurch bis zu 30 Prozent gespart werden.
Für die 35-jährige Angelique Kreibe und die 38-jährige Diana Pilling kam das Dienstrad-Angebot seitens Humanas genau zum richtigen Zeitpunkt. Beide brauchten ein neues Fahrrad.

Im Rahmen des Dienstrad-Leasings von Humanas hat sich Pflegekraft Diana Pilling vom Wohnpark Tangerhütte für ein E-Mountainbike entschieden. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
„Ungefähr eine Woche nachdem ich mein Fahrrad im Laden ausgesucht hatte, stand es auch schon zur Abholung bereit. Die Online-Registrierung war einfach und durch die im Leasing-Preis enthaltene Versicherung muss ich mir keine Gedanken über möglicherweise teure Reparaturen machen“, stellt Angelique Kreibe fest. Damit vermeidbare Reparaturen erst gar nicht nötig sind, werden die Diensträder bei einer vorgeschriebenen jährlichen Durchsicht auf Verkehrstüchtigkeit gecheckt.
Ursprünglich wollte Angelique Kreibe ihr Dienstrad für die Fahrten zu ihren Diensten in den Wohnpark nutzen, da kam jedoch ein Ortswechsel dazwischen. „Im November 2023 bin ich vom Wohnpark Tangermünde nach Grieben gewechselt und da ich in Tangermünde wohne, ist mir die Strecke dann doch etwas zu weit“, gesteht die stellvertretende Pflegedienstleiterin und nutzt das geleaste Fahrrad nur für private Besorgungsfahrten. „Deshalb auch die beiden Körbe am Fahrrad“, erklärt Angelique Kreibe. Rund 230 Kilometer sind seither auf ihrem Tacho innerhalb Tangermündes zusammengekommen.
Dienstrad kann ausgelöst werden
Pflegekraft Diana Pilling aus Tangerhütte nutzt das Dienstrad in der wärmeren Jahreszeit sowohl für ihre Arbeitswege als auch privat. „Das sind dann meist Radtouren mit den Kindern, aber manchmal setze ich mich auch allein aufs Rad“, erzählt die 38-Jährige. So sind mittlerweile rund 650 Rad-Kilometer zusammengekommen.
Das Leasing der Diensträder dauert drei Jahre. Und während Angelique Kreibe sich schon ziemlich sicher ist, dass sie dann auf ein neues Modell setzen möchte, plant Diana Pilling ihr E-Mountainbike gegen eine Restzahlung auszulösen.

Die beiden Fahrradkörbe hat Angelique Kreibe selber an ihrem Dienstrad angebracht und möchte den Platz für ihre Einkäufe nicht missen. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
von Bianca Oldekamp | 14. Februar 2025
Einen ganz besonderen Geburtstag hat Ursula Kopitz aus Tangerhütte am 13. Februar 2025 gefeiert. Denn an diesem Tag ist die Bewohnerin des Humanas-Wohnparks in Tangerhütte 100 Jahre alt geworden. Dass sie einmal so alt werden würde, konnte sich Ursula Kopitz selber nie vorstellen. Und so blickt sie auf ein langes Leben zurück, hat aber auch für die Zukunft noch den ein oder anderen bescheidenen Wunsch.
Gratuliert haben Ursula Kopitz an diesem Tag nicht die Bewohnerschaft und das Wohnpark-Team. Auch Humanas-Geschäftsführer Fabian Biastoch ist zum Gratulieren in den Wohnpark am Neustädter Ring gekommen – und hat einiges aus dem Leben von Ursula Kopitz erfahren. Zunächst aber gab es natürlich einen Blumenstrauß für die Jubilarin und eine Medaille aus Glas. „Die Medaille bekommen all unsere Bewohnerinnen und Bewohner, die ihren 100. Geburtstag bei uns begehen“, erklärt Fabian Biastoch während Ursula Kopitz von der Aufmerksamkeit rund um ihre Person ganz gerührt ist.
Als Jugendliche im Kriegsdienst
Im Gespräch berichtet Ursula Kopitz dem Humanas-Geschäftsführer im Beisein von Pflegedienstleiter Thomas Gmell aus ihrem Leben. Geboren am 13. Februar 1925 hat Ursula Kopitz den Zweiten Weltkrieg als Jugendliche ganz bewusst erlebt. Während dieser Zeit war sie im Arbeitsdienst der Armee abseits der Heimat tätig. „Meine Hände sind heute noch ganz steif und erinnern mich Tag für Tag an diese schreckliche Zeit“, erzählt Ursula Kopitz, die trotz der Erlebnisse im Kriegsdienst nie aufgegeben hat. Die Zeit im Kriegsdienst war aber die einzige in ihrem Leben, die Ursula Kopitz nicht in Tangerhütte gelebt habe.

An ihrem 100. Geburtstag erzählt Ursula Kopitz, Bewohnerin im Humanas-Wohnpark Tangerhütte, Geschäftsführer Fabian Biastoch aus ihrem bewegten Leben und verrät ihm ihre bescheidenen Wünsche für die Zukunft. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
Geboren wurde Ursula Kopitz allerdings in Vaethen. „Tangerhütte hieß früher Vaethen und wurde dann wegen der Eisenhütte umbenannt“, berichtet Ursula Kopitz und Pflegedienstleiter Thomas Gmell ergänzt: „Die Hütte am Fluss Tanger sozusagen.“ Mit der Stadt Tangerhütte verbindet Ursula Kopitz zudem ihre jahrelange berufliche Tätigkeit im Bürgermeister-Vorzimmer.
Vor lauter Aufregung war Ursula Kopitz an ihrem Geburtstag noch früher wach als sonst. Denn ihren besonderen Geburtstag hat die 100-Jährige nicht ausschließlich im Wohnpark verbracht. Ihr Sohn Martin Kopitz, Komponist aus Berlin, hat seine Mutter zum Mittagessen nach Tangermünde ins Schlosshotel eingeladen.
Bescheidene Wünsche für die Zukunft
Ein besonderes Ereignis für Ursula Kopitz, die erst vor knapp einem Jahr von ihrem eigenen Haus in Tangerhütte in den Humanas-Wohnpark gezogen ist. „Hier habe ich meine Ruhe gefunden“, zeigt sich Ursula Kopitz mit ihrem Leben im Wohnpark zufrieden. Pflegedienstleiter Thomas Gmell verrät mit einem Augenzwinkern in Ursula Kopitz Richtung zudem: „Mittlerweile nimmt Frau Kopitz auch gern an der Beschäftigung teil und bringt sich mit ein.“
Neben Sohn Martin, der im Januar 70 geworden ist, hatte Ursula Kopitz auch eine Tochter, die viel zu früh an Krebs verstorben ist aber für immer im Herzen der 100-Jährigen bleiben wird.
In ihr Herz geschlossen hat Ursula Kopitz auch die vielen Enkel- und Urenkelkinder. Und so wünscht sie sich für die Zukunft neben Gesundheit noch viel Zeit, die sie mit ihrer Familie verbringen kann.
von Bianca Oldekamp | 6. Februar 2025
Der Generationenwechsel bei Humanas ist eingeleitet. Fabian Biastoch ist seit März 2024 neben den gründenden Personen des Pflegeunternehmens, Dr. Jörg Biastoch und Ina Kadlubietz, Geschäftsführer im Familienbetrieb. Im Interview gibt der 35-Jährige Einblicke in die Zukunft.
Welche Meilensteine waren für Humanas die bedeutendsten der Firmengeschichte?
Fabian Biastoch: Das war zum einen die Eröffnung des ersten Wohnparks in Meisdorf im Landkreis Harz im Jahr 2009. Damals war der Wohnpark als klassisches stationäres Pflegeheim konzipiert worden, wurde aber bereits in der humanas-typischen Bauform mit den Einzimmerwohnungen in der sogenannten Wabe und den altersgerechten Zweizimmerwohnungen in den Reihenhäusern errichtet. Mittlerweile gibt es 23 Wohnparks in ganz Sachsen-Anhalt. In all diesen Wohnparks werden die Bewohnerinnen und Bewohner seit 2015 ambulant und teilstationär betreut. Ein Meilenstein, dem 2019 der Start des „echten“ seriellen Bauens mit dem Wohnpark in der Hans-Grade-Straße in Magdeburg folgte. Zwar sehen sich alle Wohnparks sehr ähnlich, doch perfektionieren wir die Bauweise der Wohnparks seither unentwegt, um so effizient wie möglich zu bauen. All diese Meilensteine habe ich allerdings noch mehr oder weniger aus der Ferne beobachtet, da ich ja erst seit 2020 aktiver Teil von Humanas bin.
Was unterscheidet Humanas eigentlich von anderen Pflegeunternehmen?
Das ist zum einen der bungalowartige Baustil mit einer kleinen Zahl von Bewohnerinnen und Bewohnern, aber vor allem die hybride Wohnform aus ambulanter und teilstationärer Pflege. Diese Versorgungsform hat den Vorteil, dass der Eigenanteil für unsere Bewohnerinnen und Bewohner im Vergleich zum klassischen Pflegeheimplatz deutlich geringer ist. Außerdem spielt das Thema Alltagsbegleitung bei Humanas eine große Rolle. Unsere Bewohnerschaft soll den Alltag im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv mitgestalten, um Fähigkeiten zu erhalten oder sogar wiederzuerlangen.
Freiräume und Selbstorganisation für Mitarbeitende und Bewohnende
Wie stellt Humanas sicher, dass die Bedürfnisse der Bewohnerschaft im Mittelpunkt des Wohnpark-Alltags stehen?
Durch Gespräche. Jedes dieser Gespräche dient auch der Biografiearbeit, die bei Humanas einen besonderen Stellenwert einnimmt. Denn jede Bewohnerin und jeder Bewohner ist unterschiedlich. Bei der Biografiearbeit geht es darum, persönliche Vorlieben und Abneigungen zu erkennen. Diese können beispielsweise das Essen betreffen. Es geht aber auch darum, den bisherigen Alltag der Person kennenzulernen und im Rahmen der Alltagsbegleitung bestmöglich weiterführen zu können. Hier spielt auch der frühere Job eine große Rolle.
Wie fördert Humanas das Engagement in den Wohnparks?
Indem wir Freiräume für Selbstorganisation schaffen – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Bewohnerschaft. Alle Akteure in den Wohnparks sollen ermuntert werden, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten einzubringen. Was das angeht, werden Freiheiten bei Humanas gefördert. Es wird aber auch gefordert, dass diese Freiräume durch selbst organisierte Formate in den Wohnparks mit Inhalten gefüllt werden.
Humanas hebt sich als Arbeitgeber ab
Welches Thema beschäftigt Humanas zurzeit am intensivsten?
Im Branchenvergleich konnte Humanas über viele Jahre mit höheren Gehältern bei geringerer Wochenarbeitszeit punkten. In den Vorjahren sind die Gehälter in der Pflegebranche gestiegen. Das ist per se natürlich gut, führt aber dazu, dass wir mit unseren Gehältern nicht mehr so deutlich wie einst über dem Branchenschnitt liegen.
Welche Maßnahmen ergreifst Du, um Talente zu werben und langfristig an Humanas zu binden?
Abheben kann sich Humanas als Arbeitgeber in der Branche weiterhin – mit der Vielzahl an Aus- und Weiterbildungsangeboten und einer sehr ausgiebigen Einarbeitung. So möchte Humanas Talente jeden Alters begeistern. Zu diesen Angeboten zählen Fort- und Weiterbildungen beispielsweise als Spezialistinnen und Spezialisten aber auch Ausbildungen. So gibt es viele Kolleginnen und Kollegen, die erst nach einigen Jahren bei Humanas die Fachkraftausbildung angehen. Rund die Hälfte unserer Pflegedienstleitungen hat übrigens ihre PDL-Weiterbildung mit Humanas gemacht oder ist bei uns erstmals in diese Rolle hineingewachsen.
Was sind die größten Herausforderungen für die Pflegebranche in den kommenden Jahren?
Obwohl dringend nötig, wird in nächster Zeit voraussichtlich keine Pflegereform oder ein großes Umdenken kommen – trotz klammer Pflegekassen. Und so wird sich am Grundkonzept der Pflege auch nicht viel ändern. In klassischen Pflegeheimen, wie sie noch immer gebaut werden, sehe ich die Zukunft aber nicht, vielmehr in ambulanten Versorgungsmodellen wie bei Humanas. Herausfordernd für Pflegebedürftige indes wird, dass die Löhne in der Pflegebranche voraussichtlich weiter steigen werden und somit auch die Eigenanteile. Infolgedessen werden künftig immer mehr ältere Menschen auf Sozialhilfe angewiesen sein. Ein Teufelskreis, der durch mehr unternehmerische Freiheit und weniger Regularien durchbrochen werden könnte.
Leitbild wieder stärker in den Mittelpunkt rücken
Was ist Deine Vision für die Zukunft von Humanas in den nächsten Jahren?
Auf meiner Agenda für die kommenden Jahre stehen die weitere Steigerung der Pflegequalität in Kombination mit der Verstärkung der Führungskräftearbeit und der Besinnung auf die Humanas-DNA – unser Leitbild. Humanas möchte neue Maßstäbe in der Personalführung setzen. Dabei stehen mir glücklicherweise ganz viele tolle Kolleginnen und Kollegen zur Seite. Humanas ist zwar bereits eine ansprechende Arbeitgebermarke, die aber noch weiter ausgebaut werden soll – sowohl nach außen als auch nach innen. So kann Humanas innerhalb der Pflegebranche ein Vorbild sein und sie attraktiver machen.
Wird es weitere Wohnparks geben?
Unter Berücksichtigung der genannten Zukunftsvisionen, wird es zwar weitere Humanas-Wohnparks in Sachsen-Anhalt geben, das Wachstum soll aber gesund erfolgen. Geplant sind aktuell zwei Wohnparks. Beide sollen im Landkreis Börde gebaut werden, einer in Irxleben bei Magdeburg, einer in Wefensleben nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen. Weitere Wohnparks sind unter anderem im Jerichower Land und in der Altmark denkbar.
von Bianca Oldekamp | 31. Januar 2025
Pflege ist vielfältig, genau wie die Menschen, die in der Pflege tätig sind. Wie sehr sich der Pflegestandard in Deutschland von dem in anderen Ländern unterscheidet, wissen vor allem Menschen mit internationalen Wurzeln. Über die interessantesten Unterschiede zur Pflege in ihren Heimatländern berichten vier Teammitglieder aus den Wohnparks in Tangermünde, Zielitz, Darlingerode und der Ulnerstraße in Magdeburg.
Humanas-Familie besticht durch Vielfalt
Wer in Deutschland pflegebedürftig wird oder es bereits ist, wird vor so manche Herausforderungen gestellt. Zunächst aber stehen Fragen im Raum: Gibt es die Möglichkeit, dass Angehörige die Pflege in der eigenen Häuslichkeit übernehmen? Wie steht es um einen Platz in der ambulanten Tagespflege? Oder ist der Umzug in eine Pflegeeinrichtung der beste Weg? Fragen, die sich Pflegebedürftige und deren Angehörige sicher nicht nur in Deutschland stellen. Aber wie sieht eigentlich die Pflege in anderen Ländern wie Griechenland oder Syrien aus?
Nikolina Jurcevic, Diana Chepchirchir, Kiriaki Schneevoigt und Yacoub Alfares kennen als Teil der Humanas-Familie den Pflege-Alltag in Deutschland genau. Da ihre Wurzeln in anderen Ländern liegen, wissen sie auch, dass das Thema Pflege älterer Menschen längst nicht überall so gehandhabt wird wie hierzulande.
Pflege muss oft aus eigener Tasche bezahlt werden
Während in Deutschland die Versorgung von Pflegebedürftigen – ob in eigener Häuslichkeit, stationär in einem Pflegeheim oder in hybriden Wohnformen wie bei Humanas – eine persönliche Entscheidung ist, wird diese in anderen Ländern eher selten getroffen. „Meine Schwiegereltern in Kroatien haben schon gesagt, dass sie auf keinen Fall ins Pflegeheim wollen“, berichtet Nikolina Jurcevic. Die 33-Jährige stammt aus Kroatien und kam 2016 gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern nach Deutschland, genauer gesagt nach Tangermünde.
Ihre ersten Erfahrungen in der Pflege sammelte sie als Pflegekraft ab 2019 in einer stationären Pflegeeinrichtung. Seit Anfang 2024 ist sie Teil des Humanas-Teams im Wohnpark Tangermünde. „Ich wollte nochmal woanders tätig werden und fühle mich hier sehr wohl“, stellt die 33-Jährige fest. Insbesondere die Alltagsbegleitung bereitet Nikolina Jurcevic viel Freude. „Soweit ich weiß, gibt es sowas in den wenigen Pflegeeinrichtungen, die es in Kroatien gibt, gar nicht“, erzählt sie.

Nikolina Jurcevic (r.) aus dem Wohnpark Tangermünde nutzt ihre Kaffeepause gerne für einen Plausch mit Kolleginnen und Kollegen. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
Generell gebe es in ihrer Heimat nämlich nur wenige stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Einrichtungen fast gar nicht. Das liege wohl auch daran, dass pflegebedürftige Menschen in Kroatien im eigenen Zuhause von ihren Kindern oder anderen Angehörigen gepflegt werden wollen – und müssen. „Die Leute müssen alles aus der eigenen Tasche zahlen. Und das Geld für Pflegeheime haben sie auch aufgrund kleiner Renten meist nicht“, erklärt Nikolina Jurcevic, die im Frühjahr 2025 als Unterstützung ihrer Schwiegereltern zurück nach Kroatien gehen will.
Ähnlich sieht es in Griechenland aus – auch über die Altenpflege hinaus. Zwar lebt Kiriaki Schneevoigt schon seit ihrem ersten Lebensjahr in Deutschland, reist aber regelmäßig nach Griechenland, wo sie geboren wurde. „Die Pflege in Griechenland sieht leider Gottes nicht so gut aus“, erzählt die 35-Jährige, die seit 2022 als Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode arbeitet.
Soweit ich weiß, gibt es so etwas wie Alltagsbegleitung in den wenigen Pflegeeinrichtungen, die es in Kroatien gibt, gar nicht.
Nicolina Jurcevic, Pflegekraft im Wohnpark Tangermünde
„Ich habe Erfahrungen sammeln können, als mein krebskranker Vater in Griechenland ins Krankenhaus gekommen ist und da waren wir als Familie bei der Pflege gefragt.“ Anders als in Deutschland mussten Kiriaki Schneevoigt und ihre Familie nämlich trotz des Personals vor Ort ihren Vater im griechischen Krankenhaus selbst pflegen. Dazu gehörte beispielsweise das Waschen und die Versorgung mit Inkontinenzmaterial.
Angehörige kümmern sich zumeist um Pflege in der eigenen Häuslichkeit
„Manchmal hat man aber Glück und es gibt nette Schwestern, denen man dann etwas zusteckt und die dann die Pflege mitmachen.“ Denn für gewöhnlich übernehme das Krankenhauspersonal in Griechenland ausschließlich medizinische Leistungen wie die Medikamentengabe, Verbandswechsel oder Injektionen. Die 35-Jährige berichtet, dass es in Griechenland indes nur wenige stationäre Altenpflegeeinrichtungen gebe – ambulante Dienste gar nicht. Dort seien es Nachbarn und Freunde, die den Familien pflegebedürftiger Menschen zur Seite stehen und dafür teils auch entlohnt würden.
Dass ältere Menschen in ihrer Heimat zumeist zu Hause im Kreise der Familie gepflegt und betreut werden, berichtet auch Diana Chepchirchir. Die 27-Jährige stammt aus Kenia und kam 2020 nach Deutschland. Seither wohnt sie in Wolmirstedt und ist seit Dezember 2023 als Pflegekraft im Zielitzer Wohnpark tätig. Und das, obwohl die Mutter einer kleinen Tochter in Kenia die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft gemacht und dort auch einige Monate in dem erlernten Beruf gearbeitet hat.

Mit Bewohner Martin Ahlers hat Diana Chepchirchir stets viel Spaß. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
„Das Anerkennungsverfahren zieht sich und so lange arbeite ich als Pflegekraft“, erklärt Diana Chepchirchir. So gehören neben Betreuungstätigkeiten auch die pflegerischen Tätigkeiten, die sie als solche ausführen darf, zu ihrem Alltag im Wohnpark. „In Kenia dürfen Pflegekräfte aber viel mehr machen“, berichtet die 27-Jährige. Allerdings gebe es in ihrer Heimat auch nur wenige Pflegefachkräfte. „Viele ältere Menschen bleiben in Kenia bei ihren Familien und die Angehörigen kümmern sich“, berichtet Diana Chepchirchir.
Respektvoller Umgang in den Humanas-Wohnparks
So ist die Pflegesituation auch in Syrien, wie Yacoub Alfares aus dem Magdeburger Wohnpark in der Ulnerstraße erzählt. „Angehörige versorgen und pflegen die Menschen“, so der 42-Jährige, der 2015 nach Deutschland gekommen ist. „Manchmal werden sie dabei von Nachbarn oder Freunden der Familie unterstützt. Pflegeheime gibt es gar nicht.“ In Syrien hatte Yacoub Alfares Maschinenbau studiert und in dieser Branche auch gearbeitet. Weil sein Studium in Deutschland aber nicht anerkannt wird, hat der 42-Jährige zunächst in einem Restaurant, dann in einer Autowaschanlage und später in einer anderen Pflegeeinrichtung gearbeitet.
Seit Anfang 2024 ist Yacoub Alfares als Pflegekraft im Wohnpark in der Ulnerstraße tätig. „Die Arbeit bei Humanas gefällt mir sehr gut. Bewohner und Kolleginnen behandeln mich mit Respekt und helfen mir, wenn ich Fragen habe. Das habe ich leider auch schon anders erlebt“, berichtet er. Um seine Sprachkenntnisse stetig zu verbessern, nimmt Yacoub Alfares Deutschunterricht bei Sprachlehrerin Anneliese Schwarzbold Biastoch, die als solche für Humanas tätig ist.
Es ist meistens eine Krankenschwester für 30 bis 40 Personen auf einer Station zuständig, denen sie einfach gar nicht gerecht werden kann.
Kiriaki Schneevoigt, Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode
„Am liebsten mache ich ambulante Dienstfahrten“, verrät Yacoub Alfares, der im Zuge dieser Fahrten die Menschen, die nicht im Wohnpark wohnen, betreut und ergänzt: „Auch so etwas kennt man in Syrien gar nicht – zumal es weder eine Kranken- noch Pflegeversicherung wie in Deutschland gibt. Die Menschen in Syrien müssen jeden Arztbesuch selbst zahlen.“

Um seine Sprachkenntnisse stetig zu verbessern, bekommt Yacoub Alfares, der aus Syrien stammt, regelmäßig Deutschunterricht von Anneliese Schwarzbold Biastoch. Foto: Katharina Hannemann/Humanas
Die wenigen Pflegeeinrichtungen, die indes in Kroatien, Griechenland und Kenia stehen, werden ähnlich wie in Deutschland von einer Pflegedienstleitung und deren Stellvertretenden geleitet. Beschäftigt werden sowohl Pflegekräfte als auch Pflegefachkräfte, die über mehrere Jahre zu solchen ausgebildet werden. So unterschiedlich die Pflege in den vier Ländern im Vergleich zu Deutschland ist, so ähnlich sind die Wege von möglichem Fachpersonal in die Pflege. Zur dreijährigen Pflegefachkraft-Ausbildung in Kenia gehörten für Diana Chepchirchir neben Schulblöcken, auch die Arbeit in verschiedenen
Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in der Pflegebranche nicht nur in Deutschland
Pflegebereichen – ähnlich wie es bei der generalistischen Pflegeausbildung in Deutschland seit 2020 der Fall ist. „Vor dem Start des dritten Ausbildungsjahres musste man sich dann entscheiden, in welchem Bereich man sich spezialisieren möchte. Ich bin letztlich Pflegefachkraft für Psychiatrie geworden“, erzählt die 27-Jährige.
In Kroatien und Griechenland dauert die Ausbildung zur Pflegefachkraft, die ebenfalls aus schulischen und praktischen Einheiten besteht, vier Jahre. Das berichten Nikolina Jurcevic und Kiriaki Schneevoigt. Dadurch, dass die Menschen in Syrien grundsätzlich nicht von Fachpersonal gepflegt werden, gebe es eine entsprechende Ausbildung auch gar nicht, erklärt Yakoub Alfares. Somit herrscht in Syrien auch kein Fachkräfte- und Nachwuchsmangel – im Gegensatz zu Deutschland, Kroatien, Griechenland und Kenia.
Wunsch nach mehr Gelassenheit im Pflegealltag
„Es ist meistens eine Krankenschwester für 30 bis 40 Personen auf einer Station zuständig, denen sie einfach gar nicht gerecht werden kann. Da liegt dann schon mal ein Zugang, an dem Blut heraustropft und man sich fragt, warum niemand kommt. Das ist aber bei dem Versorgungsschlüssel kein Wunder“, erzählt Kiriaki Schneevoigt von einer Situation in einem der griechischen Krankenhäuser und ergänzt: „Ich muss wirklich sagen, dass wir es hier in Deutschland schon sehr gut haben und manchmal auf sehr hohem Niveau jammern.“
Einig sind sich die vier aber, dass die Pflege in Deutschland aus ihrem jeweiligen Heimatland dennoch etwas lernen kann: mehr Gelassenheit. „Wobei es uns und der Bewohnerschaft bei Humanas schon echt gut geht und wir ausreichend Zeit bekommen für all die Dinge, die zum Wohnpark-Alltag gehören“, findet Nikolina Jurcevic.

Kiriaki Schneevoigt (l.) wurde in Griechenland geboren und arbeitet seit 2022 als Pflegekraft im Wohnpark Darlingerode. Foto: Katharina Hannemann/Humanas