von Alexandra Borchert | 16. Juli 2022
Sich an gute, alte Zeiten zu erinnern und davon zu berichten, ist für viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner sehr wichtig und gehört zu einem Teil zur Biografiearbeit im Humanas-Alltag. Unser „Blick in den Spiegel“ ist eine wunderbare Idee, auch unsere Bewohnerinnen und Bewohner einmal mit ganz anderen Augen zu betrachten und sie gleichzeitig ein Stück ihrer Geschichte erzählen zu lassen. Bei Hunderten Wohnpark-Mietern sind das sehr viele interessante und einzigartige Geschichten, wie der Blick in die Vergangenheit von Helga Jobs aus dem Wohnpark Heyrothsberge.
Als Helga Jobs 1940 in Schönwerth geboren wird, zählt der Ort noch mehr als 1.000 Einwohner. Mit der Vertreibung der Deutschen aus der damaligen Tschechoslowakei 1946 sinkt die Einwohnerzahl enorm. Heute heißt Schönwerth Krasna und ist ein Ortsteil der Gemeinde Kraslice und hat etwas mehr als 100 Einwohner.
Das hübsche Mädchen mit den langen, dunklen Zöpfen ist erst sechs Jahre alt, als die Familie gezwungen wird, ihren Heimatort zu verlassen. Bepackt mit dem Nötigsten geht es zunächst zu Fuß in ein Sammellager und dann beginnt die rumpelige Fahrt im Eisenbahnwaggon in Richtung Norden. Was genau da mit ihnen passiert, verstehen die Kinder damals wohl nicht. Aber Angst haben sie keine. Für sie ist das ein Abenteuer.
Überhaupt ist der Rückblick in ihre Vergangenheit für die 82-jährige von positiven Eindrücken geprägt. In Barby bei Schönebeck werden sie sehr freundlich aufgenommen. Das ist nicht selbstverständlich damals. Mitnichten kommen Deutsche zu Deutschen. Die Unterschiede können kaum größer sein und so gibt es auch viel Ärger.
In der Schule, die bereits begonnen hat, findet das Mädchen schnell Anschluss und dann auch neue Freundinnen. Ihren Mann lernt die lebensfrohe junge Frau, die in die Lehre bei einem Herrenschneider geht, beim Tanz im Gasthof „Zum Rautenkranz“ in Barby kennen. Die alte Heimat immer im Kopf, hat Helga Jobs in Sachsen-Anhalt eine neue Heimat gefunden. Angekommen ist sie auch im Wohnpark in Heyrothsberge. Oft sieht man sie in geselliger Runde, ein Lächeln auf dem Gesicht, wenn sie von den schönen Dingen des Lebens erzählt.
von Jennifer Lorbeer | 7. Juli 2022
Zum Thema Gesundheitsmanagement haben wir uns mit Marcel March, Chef von Lucky Fitness und Fitnessexperte, und Mattias Suck, Referent für Arbeitsschutz und Betriebliches Gesundheitsmanagement bei Humanas, getroffen. In der aktuellen Folge von „Kastanienmännchen & Seniorenteller“ berichten die beiden darüber, wie man die Motivation für Sport und Gesundheit fördern kann, was ein Säbelzahntiger und Stress verbindet und warum auch der Tourenplan für die Pflege in unseren Wohnparks eine Rolle im Betrieblichen Gesundheitsmanagement spielt. Außerdem gibt Marcel March einige Tipps, u.a. zu alltäglichen Übungen vor dem Toilettengang oder während des Zähneputzens.

Matthias Suck (l.), Referent für Arbeitsschutz und Betriebliches Gesundheitsmanagement, und Marcel March, Chef von Lucky Fitness, haben in der neuen Folge „Kastanienmännchen und Seniorenteller“ Tipps und Infos rund um Gesundheitsprogramme und Fitness gegeben. Foto: Humanas
Tipps gibt es dieses Mal auch bei unserem Kurzinterview zu hören. Hier erklärt Katja Helmholz aus dem Wohnpark in Colbitz, wie sie die Tagespflege gestaltet und wie sie auf Ideen kommt. Dabei kommt auch immer mal wieder ihr Hund Jackson zum Einsatz – ob als Begleiter zum Kuscheln oder beim Gang zum Tierarzt.

Katja Helmholz betreut im Wohnpark Colbitz die Tagespflege – und Hund Jackson gehört auch manchmal dazu. Foto: Humanas
Im Humanas-Podcast „Kastanienmännchen und Seniorenteller“ treffen sich Jennifer Lorbeer und Fabian Biastoch mit Gästen aus Humanas Wohnparks, Politik und Forschung. Außerdem geben zusätzliche Interviews oder Berichte über Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende einen Einblick in den Alltag bei Humanas. Alle zwei Wochen wird donnerstags eine neue Podcast-Folge von Humanas veröffentlicht. Die Ausgaben des Pflege-Podcasts erscheinen im Wechsel mit Podcast-Folgen der „Humanas Sportstunde“.
Der Humanas-Podcast ist in allen bekannten Streaming-Plattformen zu finden – unter anderem bei Spotify, Google Podcast, Apple Podcast und Amazon Music.
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von Alexandra Borchert | 3. Juli 2022
Ein wichtiger Bestandteil der Humanas Philosophie ist es, mit der Heimat verbunden zu sein. Aus diesem Grund kooperieren unsere Wohnparks mit Institutionen, engagieren sich aktiv in den Gemeinden und fördern die Teilhabe am öffentlichen Leben. Ein solcher Kontakt verbindet auch den Wohnpark in Ballenstedt und den ortsansässigen Verein „Heimat bewegen“.
Fünf Gehminuten vom Wohnpark in Ballenstedt entfernt, finden wir hinter zauberhaft verwunschenen, alten Mauern den Gemeinschaftsgarten des Vereins „Heimat bewegen“. Seit dem Frühjahr 2021 ist auch der Wohnpark Ballenstedt dabei und unterstützt, soweit es geht. „Mit dem Verein ‚Heimat bewegen’ wollen wir einen Ort schaffen, der uns Raum lässt für Begegnungen, Kreativität, Projekte, Träume, Fähigkeiten und Gewissheiten“, sagt Vereinsmitglied Nicole Müller und trifft damit direkt unsere Vorstellung von guter Gemeindearbeit. „Auf dieser Basis können wir für uns, unsere Familien und vor allem für unsere Kinder und Senioren an einer guten Zukunft bauen.“

Gemeinsam mit dem Verein „Heimat bewegen“ kümmert sich das Team unseres Wohnparks in Ballenstedt um den Gemeinschaftgarten. Foto: Humanas
Im Gemeinschaftsgarten wurden an einem freundlichen Tag voller Sonnenschein von den Kindern der christlichen Gemeinde St. Nicolai gemeinsam mit einigen Seniorinnen und Senioren die Hochbeete mit Kräutern und Erdbeeren bepflanzt. Auch Sträucher mit Beeren sowie kleine Obstbäumchen haben sie gemeinsam eingesetzt. „Voneinander und miteinander Lernen ist einfach wichtig“, so Lore Kaiser, die an drei Tagen in der Woche unsere Tagespflege im Humanas Wohnpark besucht und beim Pflanzen und Angießen tatkräftig zugegriffen hat. Als kleine Aufmerksamkeit hat die fröhliche 81-Jährige eine wunderschöne Gänseblümchenkette von Ingrid, einem Mädchen der christlichen Gemeinde, geschenkt bekommen. „Menschen, die glücklich in ihrer Heimat alt werden können, sind unser Ziel bei Humanas“, sagt Pflegedienstleiterin Sylvia Reuß, die sich auf weitere dieser gemeinsamen Nachmittage freut.
Der sonnige Tag bot auch Gelegenheit, sich über Neuigkeiten der Gemeinde auszutauschen, dem Treiben der jungen Generation zuzuschauen und auf den selbst gestalteten Sitzgelegenheiten den Nachmittag zu genießen. Gemeinsam entstand die Vorstellung von einem Sommernachmittag im Gemeinschaftsgarten mit Kultur und kleinen Leckereien. Sommertheater à la Ballenstedt. Eine großartige Idee, die unbedingt umgesetzt werden wollte und für die, auch ein gemeinsamer Termin gefunden wurde.

Unser Paulo sitzt mit zwei Bewohnerinnen aus dem Wohnpark Ballenstedt beim Sommerfest des Vereins „Heimat bewegen“. Foto: Humanas
Ende Juni war es endlich soweit und Jung und Alt haben sich im Gemeinschaftsgarten des Vereins wiedergetroffen. Als Dankeschön für die fleißige Gartenarbeit gab es für alle helfenden Hände leckeren, frisch gebackenen Kuchen und dazu Limo oder Kaffee. Die Sonne gab alles, aber unter dem zauberhaften Sonnensegel fühlten sich alle gut aufgehoben.
Als Überraschungsgast kam
Carsten Kiehne, ein bekannter Harz-Experte, Autor und Erzähler. Im Gepäck: einige seiner atemberaubend spannenden und wunderschönen Sagen aus dem Harz. Mit Begeisterung erzählte er die Geschichte von Albrecht dem Bär – einem Ballenstedter Grafen – während die Kinder mit offenen Mündern vor ihm am Boden hockten und selbst die Älteren ganz mitgerissen wurden von der ansprechenden Art des bekannten Sagenerzählers. Mit seiner Initiative „Sagenhafter Harz“ setzt sich Carsten Kiehne für den Erhalt von Heimatgeschichte ein.
Ein wunderbarer Sommernachmittag für alle, die dabei sein durften!

Beim Sommerfest des Vereins „Heimat bewegen“ war Geschichtenerzähler Carsten Kiehne (l.) zu Gast. Foto: Humanas
von Alexandra Borchert | 19. Juni 2022
Bodo Dumke lebt im Wohnpark Friedrichsbrunn und ist unser Konditor aus Leidenschaft. Beim Blick in unseren „Spiegel der Vergangenheit“ fällt auf: Selbst die Schokoladenseite des Lebens ist mal hell, mal dunkel.
Als Handwerker arbeiten, Klempner werden oder auf dem Bau schuften ist nichts für den kleinen Bodo. Denn der hat lieber seiner Mutter über die Schulter geschaut, wenn sie Geburtstagstorten gebacken hat. So lernte er ihre Tricks und Kniffe und merkte sich, wie aus Eiern, Zucker, Butter und Mehl süße Kreationen erschaffen werden. Später hat er sich dann selbst die Schürze umgebunden, um eigene Kuchen zu backen und die Vielfalt der Küche zu entdecken.
Als Koch arbeitet er lange Zeit in Thale und serviert den unzähligen Harz-Touristen die unvergessenen kulinarischen Highlights der DDR-Küche. Als ihm eine Krankheit beinahe den Lebensmut und die Freude am Kochen und Backen nimmt, findet er bei Humanas ein neues Zuhause. Es dauert einige Zeit bis das Team in Friedrichsbrunn Bodo erst vor die Tür seines Appartements und dann auch wieder in die Küche des Wohnparks lockt. Die Geselligkeit tut gut und als die Kilos purzeln, kehrt auch die Freude an der Bewegung zurück. Immer häufiger gibt er Tipps in der Küche an die Hauswirtschaft weiter.
So wundert es nicht, dass Bodo wieder regelmäßig in der Küche anzutreffen ist, wenn ein größeres Fest ansteht oder ein runder Geburtstag gefeiert werden soll.
von Jennifer Lorbeer | 15. Juni 2022
Der Humanas Wohnpark in Tangerhütte und die Grundschule „Am Tanger“ haben einen Kooperationsvertrag geschlossen. Zukünftig wollen die Seniorinnen und Senioren mit den Kinder mehr Zeit verbringen und in generationsübergreifenden Projekten enger zusammenarbeiten.
Volker Briesemeister, Schulleiter der Grundschule „Am Tanger“, und Daniela Wolff, Pflegedienstleiterin im Humanas Wohnpark Tangerhütte, haben einen Vertrag unterschrieben, um die gemeinsame Zusammenarbeit zu festigen und auszubauen. Mit Veranstaltungen bei denen zusammen gebacken, gelesen oder auch gesungen wird, soll das Miteinander von Jung und Alt gefördert werden. So sind auch Auftritte des Schulchores im Wohnpark geplant oder Besuche bei Schulveranstaltungen.
Hintergrund der Kooperation ist, dass es in vielen Familien immer seltener zu Begegnungen der Generationen kommt. In den gemeinsamen Projekten soll zukünftig einen Rahmen für die Schülerinnen und Senioren geschaffen werden, um sich unkompliziert miteinander auszutauschen und dabei voneinander zu profitieren. In ersten Aufeinandertreffen konnten sich die Kinder und Bewohnerinnen sowie Bewohner schon kennenlernen.

Daniela Wolff, Pflegedienstleiterin vom Wohnpark Tangerhütte, und Volker Briesemeister, Schulleiter der Grundschule „Am Tanger“, haben einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Foto: Humanas
von Katharina Hannemann | 10. Juni 2022
Nur wenige Minuten Fahrt liegen zwischen unserem Wohnpark Brehna und dem Örtchen Roitzsch, wo sich unsere Bewohnerin Ursula Michael einen Herzenswunsch erfüllt hat. Gemeinsam mit den Humanas-Mitarbeitenden Simone Wlodarski und Udo Erxleben besuchte die 97-Jährige, die von allen „Ursel“ genannt wird, ihre alte Wohngegend und ehemaligen Heimatort.
Gleich nach der Ankunft vor ihrer alten Wohnung kommen bei „Ursel“ zahlreiche Erinnerungen hoch. „Die Menschen hier waren immer nett und freundlich in Roitzsch, es war einfach ein schönes Miteinander“, berichtet Michael, die seit fünf Jahren im Wohnpark Brehna ein neues Zuhause gefunden hat. „Wenn ich die ganzen Häuser sehe, erinnere ich mich an die Menschen, die immer aus den Fenstern geschaut haben, die man kannte und die für einen kurzen Plausch zu haben waren.“ Und daran hat sich bis heute nichts geändert, wie die Ausflügler unmittelbar darauf feststellen, nachdem sie bei Ursels ehemaligem Nachbarn und langjährigem Wegbegleiter Dietmar Kleiber geklingelt haben.

Simone Wlodarski (l.) und Ursula Michael besuchen die ehemalige Wohnung der 97-Jährigen. Foto: Humanas
Ein kurzer ungläubiger Blick aus dem offenen Fenster, wer ihm da von der Straße aus zuwinkt, und gleich darauf steht Kleiber vor der Haustür, um seine alte Freundin lächelnd zu begrüßen. „Du wirst ja gut gepflegt, siehst aus wie 55“, stellt der ehemalige Nachbar fest. „Wir haben uns ja Jahre schon nicht mehr gesehen“. Da lacht Ursel, nickt zustimmend und berichtet: „Zur damaligen Zeit war mir Dietmar hier eine große Stütze – ob es ums Einkaufen, gemeinsam Kaffee trinken oder einfach mal Fernsehschauen ging, er war einfach ein guter Freund.“
Und auch, wenn die Freude über das Wiedersehen und über die schönen Erinnerungen groß ist, sagt die 97-Jährige: „Den Umzug in den Wohnpark habe ich nie bereut, denn in meinem neuen Zuhause sind wir wie eine kleine Familie.“ Und daran hat auch Humanas-Kollegin Simone Wlodarski einen großen Anteil, denn sie und „Ursel“ kennen sich als Roitzscher Urgesteine schon seit vielen Jahren. „Wir haben eine ganz besondere Verbindung, für Ursel bin ich wie eine Tochter“, sagt Wlodarski, die Michael schon bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber betreut und ins Herz geschlossen hat. „Ich habe damals auch mit meinem Mann den Umzug in den Wohnpark organisiert und seit ich bei Humanas arbeite, sehen wir uns glücklicherweise wieder öfter.“ Michael so glücklich in ihrer gemeinsamen Heimat zu sehen, löse in ihr richtige Gänsehaut aus. „Sie ist eine sehr liebenswerte Person“, so die Pflegekraft weiter. „Auf den ersten Blick vielleicht ein harter Brocken, aber mit einem weichem Kern, der trotz vieler Schicksalsschläge niemals sein Lächeln verloren hat.“

Ursula Michael (r.) mit bunter Kittelschürze und ihrem Hund Mausi vor einigen Jahren an ihrem Wohnhaus in Roitzsch. Foto: Humanas
Während Michael und unsere Mitarbeitenden durch den Ort gehen und sich die großen sowie kleinen Sehenswürdigkeiten in Roitzsch ansehen, erinnert sich Simone Wlodarski noch daran, wie sie die 97-Jährige vor einigen Jahren im Ort erlebte: „Wenn ich mich an die frühere Ursel erinnere, dann denke ich an die bunten Kittelschürzen mit der man sie immer in ihrer Straße traf, während sie mit einem Nachbarn erzählte – und Mausi durfte natürlich nicht fehlen.“ Mausi, ein kleiner Mischlingshund, war jahrelang an Michaels Seite und hat bei Wlodarski ein neues Zuhause gefunden, nachdem die 96-Jährige die Betreuung des Vierbeiners aus gesundheitlichen Gründen abgegeben hat.
Nach dem Ausflug durch den Ort kehren Michael und das Humanas-Team mit einem Lächeln im Gesicht zurück in den Wohnpark, wo sich Ursel müde, aber zufrieden schlafen legt. Für das kleine Organisationsteam aus Brehna wird es sicher nicht der letzte Ausflug gewesen sein, um einen Herzenswunsch zu erfüllen.